Leinwand mit Farben

Meine 1. ArtNight Erfahrung

Letzten Monat habe ich es geschafft an einer ArtNight in Stuttgart teilzunehmen und dachte, dass das eventuell für den ein oder anderen von euch interessant sein könnte. Keine Sorge, ich werde nicht von ArtNight gesponsert, sondern berichte euch von meiner Erfahrung damit und wie ich es fand. Ich wollte schon länger teilnehmen, aber eher nicht alleine. Daher war ich ziemlich froh, dass es nun geklappt hat. 🙂

(*) Links, die mit diesem Sternchen gezeichnet sind, sind sogenannte Affiliatelinks/Werbelinks. Wenn du auf so einen Link klickst und darüber etwas kaufst, dann erhalte ich von dem betreffenden Anbieter bzw. Online-Shop eine kleine Provision. Der Preis für dich ändert sich nicht. Vielen Dank für deine Unterstützung.

Falls ihr euch jetzt fragt: Was ist eigentlich diese "ArtNight"?

Dann kommt hier eine kurze Zusammenfassung:

Es ist eine Art „Mal-Event“. Man kommt mit mehreren Leuten zusammen an einem Ort und malt dann zusammen, angeleitet von einem/r Lehrer/in (wird als Host bezeichnet), ein bestimmtes Gemälde nach. Meist gibt es ArtNights eher in größeren Städten. Auf der Website kann man schauen, welches Motiv in welcher Stadt angeboten wird. Es ist auch möglich eine Online ArtNight zu buchen, aber dies habe ich noch nicht ausprobiert.

Wie kann man eine ArtNight buchen?

Dies funktioniert recht einfach über die Website. Man wählt zuerst die Stadt aus einer Liste aus, in der dann die ArtNight stattfindet. In meinem Fall „Stuttgart“. Hierbei ist es natürlich von Vorteil in der Nähe einer größeren Stadt zu wohnen. Wobei auch einige kleinere Städte dabei sind, wie z.B. Villingen-Schwenningen. Daher lohnt es sich einen Blick in die Liste zu werfen und dann einfach zu schauen, welche Stadt nicht zu weit weg ist für eine ArtNight. Ansonsten gibt es noch die OnlineArtNight, die ortsungebunden stattfinden kann.

Sobald man eine Stadt gewählt hat, gelangt man in das Bildauswahl-Menü. Es gibt verschiedene Motive, z.B. Portraits, aber auch viel Abstraktes. Ich habe mit einer Freundin zusammen gebucht und wir haben uns für das Motiv „Tänzerin im Licht“ entschieden. Wenn man das entsprechende Motiv wählt, kann man sich auch verschiedene weitere Termine anzeigen lassen, falls ein Tag schon ausgebucht sein sollte oder man einen anderen Tag auswählen möchte. Ansonsten kann man sich ansehen, welche/r Künstler/in den Kurs leiten wird und wo die ArtNight stattfindet.

Meine Empfehlung hierbei ist:

Schaut euch vorher gut an, wo sich der Ort befindet und wie ihr dahin kommt. Die ArtNight, wo ich war, befand sich zwar in Stuttgart, aber ziemlich am Stadtrand in einem Restaurant. Das heißt, dass man vom Hauptbahnhof leider fast 40 Minuten mit dem ÖPNV brauchte, um diesen Ort zu erreichen. Leider haben meine Freundin und ich nicht gleich darauf geachtet. An sich ist es nicht schlimm, aber man muss halt dementsprechend mehr Zeit einplanen, um rechtzeitig da zu sein und auch wieder von dem Ort wegzukommen.

Wenn man sich die Infos zum/r Künstler/in aufklappt, kann man etwas zum Werdegang erfahren und viele geben hier auch ihre Website oder Instagram Profil an. So kann man sich vorab einen ersten Eindruck verschaffen.

Die ArtNight selbst kostet 39,-€ und es sind alle Materialien, die man braucht dabei. Sprich: Pinsel, Acrylfarben, eine Leinwand und Künstlerschürze (um die Klamotten nicht einzusauen :-)). Die Leinwand hat eine Größe von 30×40 cm und man nimmt sie zum Schluß mit nach Hause. Daher nicht vergessen eine größere Tüte oder Tasche mitzunehmen. Da Acrylfarbe schnell trocknet, muss man dabei keine Angst haben, dass die Farben auf die Tüte/Tasche abfärben können: Vorausgesetzt man lässt das Bild ein wenig trocknen. Bei mir war es eher so, dass sich die Farbe meiner Tasche ein wenig auf die Leinwand abgerieben hatte.

Nachdem man sich also für die Stadt und das Motiv entschieden hat, kann man die Buchung tätigen. Im Warenkorb angelangt, gibt man seine persönlichen Daten ein. Zahlen kann man per Kreditkarte, PayPal oder Klarna Sofort Banking. Dann nur noch die Bestellung abschicken und schon bekommt man sein Ticket per Mail.

Wie ist der Ablauf einer ArtNight?

Wir kam etwas zu früh an. Unsere ArtNight begann um 17:15 Uhr. Da die ArtNights häufig in Restaurants stattfinden, kann man sich vorher oder auch währendessen etwas zu essen und trinken holen. Das Gelände selbst war recht groß und eher eine Art Biergarten. Es war schön sonnig an dem Tag

Außenbereich ArtNight

Wir haben schon gleich gefragt, wo die ArtNight stattfindet und die Mitarbeiter des Restaurants haben uns erklärt, wo der Raum ist. Der Raum war abgetrennt, mit einer Art Schiebetür, vom Rest des Restaurants, sodass man dort seine Ruhe hatte und sich ganz aufs Malen konzentrieren konnte. Der Raum war schon vorbereitet und die Künstlerin hatte uns gleich nach dem Namen gefragt und uns gezeigt, wo wir sitzen werden. Wir hatten noch Zeit und sie empfahl uns etwa eine Viertelstunde vorher da zu sein. Das ist auch generell empfehlenswert, da es gut ist, wenn alle pünktlich gleichzeitig anfangen sollen.

Nachdem wir zu besagten Zeit wiederkamen, haben wir uns an unsere Plätze begeben. Wir haben uns als erstes unsere ArtNight Schürzen angezogen, da es doch schnell passieren kann, dass die Farbe überall ist. 🙂 Die Farben waren schon vorbereitet auf einem Pappteller und wir hatten: Weiß, Schwarz, Rot, Cyan, Ultramarinblau, Gelb und Gold zur Verfügung. Die Acrylfarben und Pinsel waren von der Marke „Marabu“, die ich persönlich vorher noch nicht kannte. Die Firma hat ihren Sitz in Deutschland.

Leinwand mit Farben
vorbereitete Leinwand mit Farben, Schürze, Pinsel und kleinem Beispielbild

Bei uns war die Künstlerin nicht alleine da, sondern hatte noch Unterstützung durch ihre Tochter bekommen. Die Künstlerin hatte sehr pünktlich begonnen. Eine Person kam etwas später an, aber ihr wurden die Schritte, die wir bis dahin fertig hatten auch nochmal erklärt. Man muss nur dann etwas schneller malen, um mitzukommen. 🙂

Wir haben mit der Vorskizze angefangen. Hinter der Leinwand konnte man eine kleine LED Lampe einschalten und dann die Umrisse der Tänzerin auf einem Blatt, welches hinter der Leinwand war, erkennen. Somit spart man da einiges an Zeit und so eignet sich das Motiv auch dann, wenn man nicht zeichnen kann. Nachdem wir den Umriss skizziert hatten, konnte man seine Skizze mit einem Knetradiergummi etwas aufhellen.

Danach ging es auch schon weiter mit dem Hintergrund. Es war nicht ganz einfach eine Art Farbverlauf zu malen. In der rechten Ecke befindet sich das Licht, welches auf die Tänzerin herabstrahlt. Die Acrylfarbe (*) war schön cremig und ließ sich gut mischen und auftragen.

Die Künstlerin hat zuerst erklärt, was wir malen und dann auch die Farben genannt, welche wir nutzen sollten. So hat sie vorne die leere Leinwand bemalt, um anhand dessen zu zeigen, wie man vorgehen sollte. Sie ist auch immer wieder durch den Raum gegangen und hat geschaut, wer wie weit ist und ob noch Bedarf an Hilfe besteht. Man darf sich das trotzdem nicht als „Malkurs“ vorstellen, sondern eher als eine Auszeit vom Alltag, indem man sich voll und ganz seinem Bild widmen kann.

Zum Schluß haben wir das Kleid getupft. Wir haben eine kleine Serviette
bekommen und sollten diese zusammenknüllen, um sie dann in Farbe zu
tunken. Das hat mir am meisten Spaß gemacht. 🙂

Raum mit Vorlagenbild und Farben
Das war der Tisch ganz vorne, wo das Beispielbild befestigt war und sich die restlichen Materialien befanden.

Ich muss sagen, die Zeit verging richtig schnell beim Malen und kaum, dass wir da waren, war es auch schon acht Uhr. Dadurch, dass der Raum angemietet ist und dem Restaurant gehört, konnten wir natürlich nicht bis Mitternacht dort bleiben. 🙂 Das Motiv hat man schon in der Zeit geschafft, aber richtig viel Zeit konnte man sich nicht nehmen.

Am Ende haben wir unsere Hände gewaschen, da durch das Tupfen die Farbe sich an den Fingern verteilt hatte. Die Farben ging richtig schnell ab. Danach haben wir unsere Schürze wieder ausgezogen und das Bild eingepackt.

Unten seht ihr mein fertiges Bild nach der ArtNight. Ich habe es zu Hause noch etwas weitergemalt und vor allem noch den Übergang des Lichts in das Blau hinein noch angepasst, da es mir nicht so sehr gefallen hat. Eventuell werde ich noch die Schatten der Haut anpassen, da ich dort den Übergang zu grob finde.

fertiges Gemälde Artnight
Fertiges Gemälde "Tänzerin im Licht"

Fazit

Wie sieht nun also mein Fazit aus und würde ich nochmal eine ArtNight buchen?

Im Großen und Ganzen hat es viel Spaß gemacht, da ich mit einer Freundin da war. Alleine würde ich da wahrscheinlich eher nicht hingehen, da die anderen Teilnehmer auch alle in Freundesgruppen oder mindestens zu zweit da waren.

Es ist, wie schon oben beschrieben, kein Malkurs. Aber ich muss sagen, dass ich trotzdem etwas über das Mischen von Farben gelernt habe. Es wurde schon genau erklärt, wie man den Hautton mischen konnte. Leider hat es etwas gedauert bis auch jeder der Teilnehmer den Hautton angemischt hatte und die Farbe war dann schon recht trocken, als man in die Anwendung kam.

Da wäre es echt nicht schlecht gewesen, wenn man eine Sprühflasche zum Feuchthalten der Farbe gehabt hätte. Gerade, weil wir mehrere Mischungen für die Haut gemischt haben für die verschiedenen Schattierungen und man die Farben besser in einander blenden kann, solange sie noch feucht sind.

Ein anderes Problem gab es mit dem Wasser. Wir hatte nur ein Glas Wasser gehabt, welches recht schnell schmutzig wurde und dadurch konnte man die Pinsel nicht mehr gescheit reinigen. Theoretisch waren Waschbecken vorhanden im Restaurant, aber irgendwo hat man dann auch nicht so die Zeit, um das Wasser zu wechseln.

Der Hinweis, dass man die Pinsel am Besten ins Wasserglas stellt (wobei man das nicht zu lange machen sollte), solange man sie nicht benutzt, kam ein wenig spät. Ich denke, dass dort auch Teilnehmer sind, die sich nicht mit Acrylfarben auskennen und ein Hinweis ganz am Anfang, wie sich Acrylfarben verhalten, wäre gut gewesen. Zum Beispiel auch, dass man mit Acrylfarben auch immer wieder übermalen kann und es somit nicht allzu schlimm ist, sollte man versehentlich über die Hand der Tänzerin mit blau malen. So wie es mir passiert ist. 🙂

Was ich noch schade fand, war die Tatsache, dass die Künstlerin gleich zu den Teilnehmer sagte, dass die Maskenpflicht optional ist. Meine Feundin und ich waren somit die Einzigen, die eine Maske trugen. Dadurch, dass man doch recht nah beieinandersitzt und auch längere Zeit in einem geschlossenem Raum miteinader verbringt, hätte ich mir das schon gewünscht. Ich hätte mich damit besser gefühlt. Das muss natürlich jeder für sich beurteilen.

Sobald es wärmer ist, könnte man ja auch draußen malen, aber ich glaube, dass das bei der ArtNight nicht angeboten wird.

Wenn man sich das Originalbild auf der Website mal genauer anschaut, dann sieht man schon, dass es anders gemalt wurde, als es uns gezeigt wurde. Da merkt man, dass es nicht von der Künstlerin erstellt wurde, die unseren Kurs geleitet hat. Mir gefällt das Originalbild noch mehr, als das Ergebnis, was ich am Ende hatte. Aber ich vermute, dass die Künstlerin bei dem Bild deutlich mehr als nur drei Stunden Zeit gehabt hatte und man auch schauen muss bei der ArtNight, dass das Motiv in einer recht kurzem Zeit fertig werden sollte.

Ansonsten fand ich das Motiv sehr schön und es gibt noch weitere Motive, die sehr hübsch aussehen. Ich fand das Motiv nicht allzu schwer zum Malen, aber ich denke für einen absoluten Anfänger ist das schon nicht allzu leicht.

Grundsätzlich kann ich die ArtNight empfehlen. Es macht Spaß und man lernt etwas dazu und kann das Bild auch mit nach Hausen nehmen und braucht sich keine Materialien extra dafür kaufen. Am besten ist es, wenn man mit Freunden hingeht. Beim nächsten Mal würde ich jedoch darauf achten, dass die gebuchte ArtNight näher am Zentrum der Stadt liegt.

Es werden ziemlich viele verschiedene Motive angeboten und es ist für jeden etwas dabei. Weiterhin gibt es noch eine ArtNight Pro, wo dann kompliziertere Motive gemalt werden und man daher schon etwas Erfahrung mitbringen sollte.

Wart ihr schon mal bei einer ArtNight? Wie fandet ihr es? 

Eure Alcea-art

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